Wolhynien-Berichte aus dem Mitteilungsblatt der
Landsmannschaft Weichsel-Warthe*
8. Wolhynier-Treffen in Meinersen / Landkreis Gifhorn
Auf Einladung des Freundeskreises Moczulki / Matschulek fand am 8. Oktober 2016 inzwischen zum achten Mal ein Heimattreffen statt. Mehr als 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer - zum Teil am Vortag schon angekommen aus verschiedenen Bundesländern - konnte der Vorsitzende begrüßen. Auch aus der Ukraine waren Gäste angereist.
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Neues aus dem Heimatkreisausschuss Wolhynien:
"Wolhynien ist gut - Wolhynien tut gut: für die Augen, für die Ohren, für die Seele"
"Ihr seid wie die Störche, die kommen auch jedes Jahr wieder..." mit diesen Worten begrüßte Volodymyr Melnyk am 24. Juni 2016 die Reisegruppe.....
Bericht über die Wolhynienreise 2016 (pdf 57 KB)
Eine alte Tradition lebt wieder auf: Wolhyniertreffen in Droyßig
Mehr als 45 Wolhyniendeutsche, ihre Nachfahren und Interessierte trafen sich am Samstag den 9.4.2016 in den Räumen der evangelischen Kirchengemeinde in Droyßig ....
Bericht über den Verlauf des Treffens (pdf 46 KB)
40 Jahre Historischer Verein Wolhynien e.V.
(Auszug aus der Ausgabe 12/2015* - Bericht des Vorsitzenden des Heimatkreisausschusses Wolhynien)
Guten Zuspruch von Mitgliedern, Freunden und Gästen des Historischen Vereins Wolhynien e.V. fand das Treffen vom 8. bis 10 Mai 2015 im Zinzendorfhaus in Neudietendorf bei Erfurth.
Dieses Wochenende stand unter mehrfachen Zeichen besonderen Gedenkens:
- Im Jahre 1975 hatte ich auf Initiative von Pastoren , Unternehmern und Lehrern der Vereingegründet mit dem Ziel, die Geschichte der Wolhyniendeutschen zu erforschen und zu dokumentieren. die damaligen Gründungsmitglieder waren Tatjana Stebner, Alexander Arndt, Nikolaus Arndt, Herbert Thiel sowie die Pastoren Alfred Kleindienst, Hugo Karl Schmidt und Rudolph Ziegler.
- Die erste Vertreibung der Wolhyniendeutschen 1915 jährt sich zum 100. Mal.
- 70 Jahre ist es in diesem Jahr her, dass die Wirren des zweiten Weltkrieges die Wolhyniendeutschen zur Flucht aus dem Warthegau zwangen.
In gemütlicher Runde trafen sich am Freitagabend nach dem Abendessen alle Teilnehmer/-innen zu einem ersten Gedannkenaustausch. Der Abend wurde musikalisch umrahmt von der Akkordeonkünstlerin Galyna Classe, die alle Anwesenden mit harmonischen Klängen aus ihrer ukrainischen Heimat und einem internationalen Potpourri stimmungsvoll auf die weiteren Veranstaltungen einstimmte. (Weiterlesen....)
*mit freundlicher Zustimmung der Schriftleitung und des Autors
Das 23. Museumsfest in Linstow
(Auszug aus der Ausgabe 12/2015 - mit freundlicher Genehmigung des Autors)
Vom 4. - 6.9. fand in Linstow, im Landkreis Rostock, Mecklenburg-Vorpommern, das 23. Museumsfest des Wolhynischen Umsiedlermuseums statt.
Am Freitagabend um 19. Uhr eröffnete der Leiter des Museums, Johannes Herbst, die Veranstaltung, gefolgt von dem obligatorischen Wolhynierlied (von Kantor Ludwig Mietz aus Kadyschtsche), gesungen vom Chor der Linstower Mitarbeiter. In seiner Ansprache berichtete der Vorsitzende über die Aktivitäten des Vereins seit dem letzten Jahr und begrüßte die Gäste und Ehrengäste, darunter den Bundessprecher der Landsmannschaft Weichsel-Warthe (LWW), Dr. Martin Sprungala, Pastor Oliver Behre vom Hilfskomitee der evangelisch-lutherischen Deutschen aus Polen e.V. und mehrer Vorstandsmitglieder des Historischen Vereins Wolhynien, u.a. den stellvertretenden Vorsitzenden und Vorsitzenden des Heimatkreisausschusses Wolhynien der LWW. (Weiterlesen....)
Das Große (6.) Wolhynier-Treffen des Freundeskreises Moczulki in Meinersen
In diesem Jahr war alles größer, schöner und beeindruckender – so war es geplant und zur Freude des Veranstalters, Walter Manz, Vorsitzender des Freundeskreises Moczulki/ Matschulek, der seit wenigen Wochen auch Mitglied in der Landsmannschaft Weichsel-Warthe war, wurde es das auch.
Heimatgottesdienst in Müden
Das sechste Wolhynier-Treffen des Freundeskreises Moczulki/ Matschulek begann am Morgen des 6.12.2014 um 10:30 Uhr in der aus dem Mittelalter stammenden St. Petri-Kirche. Sie war bis zur Reformation Archidiakonatskirche. Der heutige Bau wurde 1654 als Fachwerkgebäude errichtet.
Rasch füllte sich die kleine Kirche und war fast bis auf den letzten Platz belegt. Die Andacht leitete der örtliche Pastor, Horst Bringmann, der hier schon seit einigen Jahren tätig ist und daher um die wolhyniendeutsche Herkunft vieler seiner Gemeindemitglieder wußte, nicht aber, daß es so viele waren.
In seiner kurzen Ansprache begrüßte Walter Manz die große Zahl der Teilnehmer und erinnerte an die besondere Bedeutung dieser Kirche.... weiterlesen: Text zum Download (pdf 22 KB)
Kiewer Gespräche: Podiumsdiskussion
Das 5. Wolhynier-Treffen des Freundeskreises Moczulki in Müden
Am 30.11.2013 fand im Gemeindesaal in Müden, OT Flettmar, im Kreis Gifhorn das inzwischen fünfte Wolhynier-Treffen des „Freundeskreises Moczulki“ statt. Die Initiative zu diesen Treffen wurde im Jahr 2009 gestartet, als die Wolhynier aus Moczulki sich erstmals versammelten, um über die Realisierung eines Gedenksteins in ihrem Heimatort zu beraten (siehe WW 11/2011). Seither ist eine neue Tradition entstanden, und gemeinsam hat man bereits einige Fahrten in die Ukraine organisiert, so auch in diesem Jahr (siehe WW 6/2013).
Vorsitzender des Freundeskreises ist Walter Manz, der seit der letzten Bundesversammlung auch Vorsitzender des Heimatkreisausschusses Wolhynien in der Landsmannschaft Weichsel-Warthe (LWW) ist. Durch ihn erfolgte in diesem Jahr auch der Beitritt zur LWW.
In dem gut gefüllten Saal konnte Herr Manz um 14 Uhr über 70 Teilnehmer begrüßen. Die Gäste waren für diesen Nachmittag z. T. weit angereist, zumeist aus Niedersachsen, aber auch aus Nordrhein-Westfalen. Sein Vorgänger im Heimatkreisausschuß Wolhynien, Erhard Betker, Peine, der ebenfalls aus Moczulki stammt, konnte aus familiären Gründen nicht kommen und wünschte den Anwesenden einen guten heimatlichen Nachmittag.
Herr Manz konnte auch den Bundessprecher der Landsmannschaft Weichsel-Warthe, Dr. Martin Sprungala, Dortmund, begrüßen. Aus dem Raum Bad Bevensen waren Karin Ziegeler, Redaktion der „Posener Stimmen“ in der „Gemeinschaft Evangelischer Posener (Hilfskomitee) e.V.“, und der ehemalige stellvertretende Vorsitzende des Hilfskomitees der evangelisch-lutherischen Deutschen aus Polen e.V., Pastor i. R. Richard Rose, der seit Jahren die herbstlichen Wolhyniertreffen in Uelzen organisiert, gekommen. Aus Wolfsburg angereist war auch dessen Vorsitzender, Pastor i. R. Georg Leupold.
Den Auftakt der Veranstaltung machte das gemeinsam gesungene Wolhynierlied von Kantor Ludwig Mietz, früher Kadyschtsche. Dann folgte ein einstündiges Konzert der westukrainischen Musikstudentin aus Berlin, Galyna Classe, auf ihrem elektronischen Universalmusikinstrument. Sie spielte bekannte Lieder aus der Ukraine und der EU.
Es folgte eine weihnachtliche Kaffeetafel und am Eingang konnte man sich am Büchertisch über die Heimatliteratur informieren, u. a. war auch das Jahrbuch Weichsel-Warthe hier vertreten.
Manfred Klatt, der als Familienforscher für den Raum Wolhynien bekannt ist, wurde ebenfalls von einigen anderen Familienforschern kontaktiert.
Die versprochene Vorführung eines Videofilms von der letzten Reise nach Wolhynien scheiterte leider an technischen Problemen. Diese Darbietung mußte auf das nächste Treffen verschoben werden. Die Anwesenden nutzten die Zeit für zahlreiche Gespräche und machten sich mit den neu anwesenden Gästen bekannt.
Gegen 18 Uhr endete die adventlich wirkende Veranstaltung mit der Ankündigung, daß man auch im nächsten Jahr diese Begegnungstradition fortführen will.
Die von weit angereisten Teilnehmer übernachteten im benachbarten Ort Müden und reisten erst am folgenden ersten Advent ab. Sie nutzten die Gelegenheit, sich noch weiter auszutauschen.
M. Sp.
Das 2. Treffen der „Initiativgruppen Wolhynien“ in Zwochau
Am 15.3.2014 fand das zweite Zwochauer Treffen der Vereine statt, die sich mit der Geschichte Wolhyniens beschäftigen. Gastgeber war, wie im vergangenen Jahr (siehe WW 5/2013), Pastor Oliver Behre. Bei diesem Treffen wurden die Gespräche über die gemeinsame Arbeit fortgeführt, die ihren Ursprung in den Arbeitsgesprächen während der Linstower Museumsfeste haben.
In diesem Jahr sollte die Tradition fortgesetzt werden. Der Einladung waren gefolgt: der Bundessprecher der Landsmannschaft Weichsel-Warthe, Dr. Martin Sprungala, Dortmund, der Vorsitzende des Heimatvereins Linstow, der Träger des Wolhynischen Umsiedlermuseums ist, Johannes Herbst und seine Stellvertreterin Erika Werner, als Vertreter des Hilfskomitees der evangelisch-lutherischen Deutschen aus Polen e.V., Pastor Oliver Behre, der Gastgeber, und vom Verein der Bugholendry e.V. der Vorsitzende Siegfried Ludwig, Bad Düben, und der Schatzmeister Jens Ryl. Absagen aus terminlich-beruflichen Gründen mußten der Vorsitzende des Heimatkreisausschusses Wolhynien in der LWW, Walter Manz, der aber zeitweise telefonisch zugegen war, und der Vorsitzende des Historischen Vereins Wolhynien, Gerhard König, und vom Verein der Bugholendry ließen sich dessen Ehrenmitglied Eduard Bütow, Schwerin, und der stellvertretenden Vorsitzende Karl-Heinz Hüneburg entschuldigen.
In seiner Begrüßungsansprache betonte Pastor Behre, daß es eigentlich die richtige Anschauung von Geschichte sei, sie so wie die Juden als Migrationsgeschichte zu betrachten. In Israel gehört die Geschichte der Juden in Wolhynien und Galizien zur allgemeinen Geschichte, während die Geschichte der Deutschen aus der Ukraine und aus Polen in Deutschland ein untergeordneter Teilaspekt der Geschichte ist, der von „osteuropäischen Lehrstühlen“ bearbeitet wird. Dementsprechend ist die Breitenwirkung in der gesamten Bevölkerung nicht vorhanden.
Zum Punkt Zusammenarbeit bekundete J. Herbst seine Enttäuschung darüber, daß der Beitrag der Bugholendry beim letzten Museumsfest kurzfristig abgesagt wurde und niemand vom Vorstand zugegen war. Herr Ludwig, der seit Herbst 2013 (erneut) Vorsitzender des Vereins ist, entschuldigte sich dafür, denn der Verein hätte in jener Zeit große interne Probleme gehabt, gelobte Besserung und versprach, daß sie den Eröffnungsabend des diesjährigen Museumsfestes gestalten würden.
Weiterhin berichtete Siegfried Ludwig, daß zwei Vorstandsmitglieder mit Förderung durch das Kulturreferat (BKM) Wolhynien im vergangenen Sommer eine Reise zu der wolhyniendeutschen Kolonie Pichtinsk bei Irkutsk unternommen hätten. Am 22.3.2014 hätten sie zudem ein Arbeitsgespräch mit der Kulturreferentin (BKM) Agatha Kern am Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg, die für gesamt Rußland zuständig sei.
Jens Ryl berichtete über den Stand der Planung der großen Veranstaltung in der Mutterkolonie Neudorf im Dreiländereck Weißrußland/ Ukraine/ Polen, wo sie in Zusammenarbeit mit den verschiedensten Partnern der Region im Jahr 2017 ein großes Fest anläßlich des Bestehens „400 Jahre Neudorf, die älteste, östlichste lutherische Kolonie Europas“ veranstalten wollen. Es ist jedoch momentan nicht absehbar, wo genau diese Feier stattfinden kann, da die politische Situation in der Ukraine den gesamten osteuropäischen Raum beeinflußt und deren Entwicklung z. Zt. nicht absehbar. Wie aktuell die Arbeit der LWW und ihrer Gruppen im Raum westliche Ukraine ist, zeigt die aktuelle politische Situation dort und auf der Krim, die z. Zt. im Fokus der Weltpolitik steht. Am letzten der Tag der Veranstaltung, dem Abreisetag, fand die Abstimmung über das Schicksal der Krim statt.
Herr Herbst konnte berichten, daß sie am Tag zuvor, am 14.3.2014, ihre Mitgliederversammlung gehabt und einige gute Projekte für dieses Jahr beschlossen hätten. Inzwischen ist das Umsiedlermuseum auch in dem Gedenkstättenführer des Landes Mecklenburg-Vorpommern, herausgegeben von der Landeszentrale für politische Bildung, vertreten. Auch die Gespräche mit der Landesregierung sind weiterhin auf einem guten Weg, ein nächstes Gespräch mit dem Kulturressort wird Anfang April in Schwerin stattfinden.
Bei diesem Besuch holte J. Herbst die Wanderausstellung Wolhynien seines Museums in Zwochau ab. Nachdem sie das erste Mal im Juli und August 2013 außerhalb des Museums, in der Landesbibliothek Schwerin, gezeigt worden war (siehe WW 10/2013) war sie nach Thüringen und nach Torgau gegangen. Als nächste Station ist das Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf geplant.
Weiterhin konnte Herr Herbst über ein erfolgreiches Museumsfest 2013 berichten und dankte dem Bundessprecher nochmals für die Teilnahme seiner Stellvertreterin, Dr. Ursula Mechler, mit der er sehr anregende Gespräche geführt hatte.
Am folgenden Morgen (16.3.2014) reisten die von weither gekommenen Teilnehmer des Gesprächs nach einem gemeinsamen Frühstück im Pfarrhaus Zwochau ab.
M. Sp.
Das 22. Museumsfest in Linstow
Vom 5. bis 7.9.2014 fand in Linstow/ Mecklenburg-Vorpommern das 22. Museumsfest des Wolhynischen Umsiedlermuseums statt. Im Vorfeld hatte der Vorsitzende des Heimatvereins Linstow, des Trägers des Museums, den Bundessprecher der Landsmannschaft Weichsel-Warthe, Dr. Martin Sprungala, gebeten, die Schirmherrschaft über dieses Fest zu übernehmen. Neben dem Sprecher war auch seine Stellvertreterin, Dr. Ursula Mechler, mit ihm aus Berlin angereist.
Die Eröffnungsveranstaltung am 5.9.2014
Bereits am Freitagabend um 19 Uhr begann das Fest mit der inzwischen obligatorischen Eröffnungsveranstaltung. Den Auftakt der Veranstaltung bildete das vom Chor der Linstower Mitarbeiter gesungene Wolhynierlied von Kantor Ludwig Mietz, früher Kadyschtsche.
Mit großer Freude konnte der Leiter, Johannes Herbst, bereits eine große Runde von Teilnehmern begrüßen. Er schilderte die Schwierigkeiten, mit dem auch der Heimatverein Linstow zu kämpfen hat, die sich aus der Demographie ergeben, aber auch aus der mangelnden Unterstützung, die viele Ursachen hat. Er als auch Walter Manz bedauerten, daß die großartigen Veranstaltungen in Linstow in den höheren Ebenen wenig wahrgenommen und gefördert werden. Um so mehr zeigten sie sich darüber erfreut, daß Linstow auf Landesebene in Mecklenburg-Vorpommern eine immer breitere Aufmerksamkeit und Förderung erhält.
Johannes Herbst schilderte die geleistete Arbeit des vergangenen Jahres und konnte auch verkünden, daß das Museum in dem Historiker Dr. Sebastian Joost einen ehrenamtlichen wissenschaftlichen Berater gefunden hat, mit dessen Hilfe sie die Neuausrichtung des Museums hin zur Migrations- und Siedlungsgeschichte und zum außerschulischen Bildungsort vorantreiben wollen.
Im Anschluß stellte die aus der Ukraine angereiste Svitlana Voloshyna das neue touristische Konzept des Oblasts Wolhynien vor. Svitlana war den meisten Teilnehmern als Betreuerin bei ihren Ukrainereisen bekannt. Sie ist Mitarbeiterin des Reisebüros in Rowno/ Rivne.
Nach einer munteren Aussprache folgte der kulturelle Teil des Abends. Die aus Berlin als Gast des Heimatvereins und Freundeskreises Moczulki angereiste westukrainische Musikpädagogin, Galyna Classe, die bereits beim Wolhyniertreffen in Müden gespielt hatte (siehe WW 3-4/2014), gab ein kleines Konzert mit europäischen Volksliedern und Schlagern auf ihrem elektronischen Universalmusikinstrument, dessen Höhepunkt ein Sirtaki war, zu dem Walter Manz und Svitlana Voloshyna ad hoc eine Tanzeinlage gaben.
Arbeitsgespräch der wolhynischen Gruppen
Am Morgen des 6.9.2014 trafen sich um 10 Uhr, so wie in den vergangenen Jahren seit 2009 auch, die mit Wolhynien beschäftigten Gruppierungen zu einem Arbeitsgespräch unter der Leitung von Johannes Herbst. Anwesend waren zudem seine Stellvertreterin Erika Werner, von der Landsmannschaft Weichsel-Warthe der Bundessprecher Dr. Martin Sprungala, die stv. Bundessprecherin Dr. Ursula Mechler und der Vorsitzende des Heimatkreisausschusses, Walter Manz, der zugleich als stv. Vorsitzender des Historischen Vereins Wolhynien auch diesen vertrat. Als weitere Vorstandsmitglieder waren anwesend Mechthild Walsdorf, Dr. Frank Stewner und Manfred Klatt. Für das Hilfskomitee der evangelisch-lutherischen Deutschen aus Polen e.V. war Pastor Oliver Behre zugegen. Den Verein der Bugholländer vertrat Jens Ryl. Und auch die Ukrainerin Svitlana Voloshyna nahm an dem Gespräch teil.
Es wurde vereinbart, daß dem Museum handwerkliche Hilfe zukommen soll, d. h. einzelne Teilnehmer und Gruppierungen sagten zu, nach Linstow zu kommen, um anstehende Arbeiten auf dem Museumsgelände zu erledigen. J. Herbst dankte dafür, denn die Zahl der wolhynischen Urgesteine von einst ist in den letzten 22 Jahren stark geschrumpft. Von den ursprünglich noch vorhandenen 30 aus Wolhynien stammenden Vereinsmitgliedern leben nun nur noch zwei, und auch das Alter spielt bei vielen gerade bei anstehenden körperlichen Arbeiten eine große Rolle.
Weiterhin wurde über die Ausrichtung einer Tagung zum Thema „Deportation der Wolhyniendeutschen nach Sibirien, 1915“ beraten.
Das 22. Museumsfest (7.9.2014)
Wie in den letzten Jahren immer konnte Johannes Herbst um 14 Uhr über 350 Besucher und Gäste bei strahlendem Sonnenschein begrüßen. Sie waren aus ganz Deutschland, der Ukraine und Polen angereist.
Um 14 Uhr eröffnete Johannes Herbst offiziell das Museumsfest und dankte allen Besuchern für ihre Treue. Viele Gäste früherer Jahre hatten sich vorab schon bei ihm gemeldet und mitgeteilt, daß sie aus gesundheitlichen und Altersgründen nicht kommen könnten, aber in Gedanken bei dem Fest seien. Herr Herbst erinnerte an die schweren Zeiten, die die Wolhyniendeutschen seit 1914 zu erleiden hatten und zog damit einen Bogen von vor 100 Jahren, dem Ausbruch des 1. Weltkriegs, über vor 75 Jahren, dem Beginn des 2. Weltkriegs, zu vor 65 Jahren, der Gründung der DDR und vor 25 Jahren, der Wiedervereinigung, hin zu den aktuellen, erschreckenden Ereignissen in der Ukraine heute. Niemand hätte vor einem Jahr gedacht, daß wir heute in dieser Region einen Krieg und eine feindliche Aggression der slawischen Brüder Rußland und Ukraine erleben würden.
Anschließend bat der Vorsitzende Dr. Martin Sprungala, Dortmund, als Schirmherr der Veranstaltung um sein Grußwort. Der Bundessprecher erinnerte daran, daß die Landsmannschaft Weichsel-Warthe (LWW) als Interessengemeinschaft aller Deutscher aus dem Vorkriegspolen gegründet worden sei, dabei sei oft das Thema 1. Weltkrieg und seine Folgen für die Deutschen in den drei Teilungsgebieten vernachlässigt worden. Diesem Themenkomplex hat sich die LWW in diesem Jahr bei ihrer Bundeskulturtagung und auch in ihrem Jahrbuch angenommen. Der Sprecher betonte: „Wenn wir, Sie alle, uns nicht um diese Geschichte kümmern, wird es kaum jemand machen. Die Wissenschaft wird das Thema vielleicht erst in Jahren als solches entdecken, doch dann gibt es kaum noch Zeitzeugen, die berichten können. Wir befinden uns in der historischen Phase des Übergangs von der Erlebnis- zur Bekenntnisgeneration.“
Das Grußwort der Gemeinde Linstow überbrachte in Vertretung des verhinderten Bürgermeisters seine Stellvertreterin Margit Borchardt, die besonders die vieljährige und wertvolle Arbeit des Vorsitzenden J. Herbst lobend würdigte.
Weitere Grußworte hielten Christian Kuhn, Referent der Landeszentrale für politische Bildung in Schwerin, der stellvertretende CDU- Fraktionsvorsitzende im Landtag von Schwerin, Torsten Renz sowie der Alt-Landrat Lutz da Cunha. Zahlreiche weitere Ehrengäste mußten angesichts deren Vielzahl ungenannt bleiben.
Sehr zur Freude des Vorsitzenden war auch in diesem Jahr der leitende Vertreter der ukrainischen Botschaft anwesend. Im vergangenen Jahr war der damalige Botschafter Pawlo Anatolijowytsch Klimkin erstmals beim Wolhynischen Museumsfest zu Gast. Der aus dem russischen Kursk stammende Diplomat Klimkin (*1967) wurde im Sommer 2014 aus Berlin abberufen und ist seit dem 19.6.2014 Außenminister der Ukraine. Sein Stellvertreter, der Gesandte-Botschaftsrat Dr. Vasyl Khymynets, leitet die Mission seither als geschäftsführender Botschafter. Er dankte J. Herbst für seine Einladung und bekundete seine Freude über die Solidarität mit seinem Heimatland und die Verbundenheit der Wolhyniendeutschen mit ihrer alten Heimat. Er wollte unbedingt an dieser Veranstaltung teilnehmen und damit die Arbeit, die auch einen Teil der Geschichte der Ukraine darstellt, würdigen. Er betonte, daß sein Land in Frieden und Freiheit leben möchte und man in Europa das große Vorbild sieht, sich dies aber nicht gegen Rußland richtet.
Nach der Feierstunde führte J. Herbst den geschäftsführenden Botschafter u. a. Ehrengäste durch das Museumsgelände.
Den Abschluß der kleinen Feierstunde bildeten Grußworte und Vorträge von Manfred Klatt über die Arbeit der Familienforscher und von Dr. Sebastian Joost über seine Arbeit im Museum. Anschließend verlas Dr. Joost das Grußwort der Justizministerin von Mecklenburg-Vorpommern, Uta Maria Kuder.
Erstmals war auch der BdV durch die mecklenburg-vorpommersche Frauenbeauftragte Rita Erika Waldow aus Schwerin vertreten, und erneut waren vier Vertreter des Vertriebenenvereins polnischer Wolhynier, Towarzystwo Miłośników Kultury Kresowej aus Breslau (Wrocław), anwesend. Sie sind weit vernetzt mit ehemaligen Wolhyniern in der Slowakei und Tschechien und haben auch Kontakt zu ehemals armenischen und jüdischen Wolhyniern. Am darauffolgenden Wochenende feierten sie ihr viertes großes Treffen in Breslau.
Es folgte das gemeinsame Kaffeetrinken und musikalische und künstlerische Darbietungen, wobei Galyna Classe die Anwesenden mit ihrer Musik unterhielt, und das Nachwuchs-Ballett seine eingeübten Tänze vorführte.
Wie stets erwartete die Besucher wieder das Gespräch „Am Gartenzaun“ zwischen Emil und Milscha, alias Ernst Reimann und Erika Groß, in wolhynischer Mundart, und zum Abschluß ein Ratespiel, in dem man die Präsente örtlicher Unternehmen gewinnen konnte.
Der wolhynische Heimatgottesdienst mit Kranzniederlegung
Im vergangenen Jahr verstarb Pastor Sigurd Havemann (1943-2013), der in früheren Jahren, oft zusammen mit Pastor Oliver Behre, den Heimatgottesdienst gestaltet hatte, so daß letzterer in diesem Jahr (7.9.2014) alleine den Sonntagmorgen gestaltete. Der Männergesangverein Laage übernahm dabei wieder das musikalische Rahmenprogramm.
Zum Abschluß würdigten sowohl Margit Borchardt – mit einem Blumenstrauß – und der Gesangsverein – mit einem Ständchen – dankbar den hohen Arbeitseinsatz von J. Herbst.
Anschließend traf man sich auf dem Museumsgelände wieder, wo erstmals ein Totengedenken mit einer Kranzniederlegung stattfand. Im Sommer 1992 hatte die Familie Wörfel den Grabstein ihrer Mutter Adoline Wörfel (*27.11.1893, † 10.10.1936, aus Alt Rockin im Kreis Luzk) aus Wolhynien nach Deutschland überführt und diesen nun dem Museum überlassen. Der Heimatverein Linstow hat nun beschlossen, hier eine Gedenktafel für die vielen namenlosen Toten aus Wolhynien zu errichten, und bereits in diesem Jahr fand die erste Gedenkfeierlichkeit statt.
Der Männergesangverein Laage eröffnete mit dem Wolhynienlied, und Dr. Sprungala gedachte der unzähligen Toten seit 1914, die durch Krieg, Deportation, Flucht und Vertreibung seither gestorben sind. Nach der Schweigeminute legten der älteste Vertreter der polnischen Wolhynier und der deutsche Wolhynier Ernst Reimann gemeinsam den Kranz am Grabstein nieder, und Pastor Behre verlas ein Gebet.
Mit einem letzten gemeinsamen Mahl endete das 22. Museumsfest. Das nächste Fest ist bereits für den 4. bis 6.9.2015 anberaumt.
Dr. Martin Sprungala
Wolhynische Ausstellung in Güstrow eröffnet
Erneut ist die Wanderausstellung „Deutsche in der Ukraine/ Wolhynien“ des Wolhynischen Umsiedlermuseums aus Linstow in Zusammenarbeit mit dem Historischen Verein Wolhynien unterwegs (siehe WW 10/2013). Am 29.10.2014 wurde sie im Kreishaus des Landkreises Rostock in Güstrow feierlich eröffnet. Die Präsidentin des Kreistages des Landkreises Rostock, Ilka Lochner-Borst, begrüßte um 16 Uhr die Anwesenden, vor allem die Kreistagsabgeordneten, die vor ihrer nächsten Sitzung an dieser Eröffnung teilnahmen. Anschließend übergab sie das Wort an den Hausherrn, Landrat Sebastian Constien, der in ihrem Grußwort ebenfalls die Arbeit des Heimatvereins Linstow e.V. im Landkreis würdigte.
Als dritter Redner schilderte Ministerialrat Ulrich Hojczyk, als Referatsleiter im Justizministerium Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin auch für Flüchtlings- und Vertriebenenfragen zuständig, die tragische Geschichte der Wolhyniendeutschen und ihrer Beziehung zum Landkreis, in dem sie 1945 nach Flucht und Vertreibung in Linstow angesiedelt wurden. Herr Hojczyk betreut seit Jahren die Arbeit des Umsiedlermuseums, deren Arbeit als außerschulischem Bildungsort er zu schätzen weiß, zumal seine Familie selbst ihre Wurzeln in der Ukraine, in Galizien, und auch in Posen hat.
Der Leiter des Vereins und Museums, Johannes Herbst, dankte allen Beteiligten für die Möglichkeit, die Ausstellung hier zu zeigen und damit die tragische Geschichte der unter den Mecklenburger lebenden Wolhynier darstellen zu können. Er dankte für die Hilfe und Unterstützung. Erneut erklang das Wolhynierlied und Herr Herbst lud alle anwesenden ein, sich nicht nur die Ausstellung anzusehen, sondern auch durch Piroggen auf den Geschmack Wolhyniens zu kommen.
Unter den Teilnehmern waren auch drei junge Frauen aus der Ukraine, u. a. die allen bekannte Reiseleiterin vom Reisebüro Intersod und Verwaltungsmitarbeiterin Svitlana Voloskyna, die z. Zt. in Lemberg studiert und mit ihren Kolleginnen eine Schulung in Güstrow absolviert.
Ebenfalls mit anwesend war der Bundessprecher der Landsmannschaft Weichsel-Warthe, Dr. Martin Sprungala, der 2010 die Ausstellung von Nikolaus Arndt in die hier vorliegende umgewandelt hatte.
Die Ausstellung blieb für vier Wochen in Güstrow und zog dann für vier Wochen im Dezember weiter in das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt in Bützow, dessen Abteilungsleiter, Herr Bittl, zeitweise in Kiew Berater für die Landwirtschaft der Ukraine ist.
M. Sp.
*Verfasser und für den Inhalt verantwortlich:
Dr. Martin Sprungala, Bundessprecher der Landsmannschaft Weichsel Warthe;
Veröffentlichung hier mit freundlicher Genehmigung des Autors
Der Gedenkstein der Landsmannschaft Weichsel - Warthe
und das "Kreuz des deutschen Ostens" im Nationalpark Harz:
http://www.harzlife.de/harzbilder/weichsel-warthe.html
http://www.harzlife.de/tip/kreuz-des-deutschen-ostens.html